Weisshaus am Hainer See
Das Weisshaus befindet sich am Nordhang des Hainer Sees, ca. 20 km südlich vom Stadtzentrum Leipzigs entfernt. Der See ist Teil des „Neuseenlands“ das im Leipziger Südraum seit der Wende aus der Renaturierung und Flutung der Braunkohletagebau - Folgelandschaften entstand; beim Weisshaus handelt es sich um das ehemalige Umspannwerk des Tagebaus Witznitz. Weithin sichtbar am Tagebaurand gelegen wurde das Gebäude als das „weiße Haus“ schon zu Tagebauzeiten bezeichnet. Das im ruinösen Zustand vom Architekten Harald Kern erworbene Gebäude wird schrittweise instandgesetzt, es befindet sich auf einer Freifläche von gut einem halben Hektar. Im stützenfreien Obergeschoß wurde ein flexibel nutzbarer Raum mit einer Fläche von ca. 360qm geschaffen, im Außenbereich entstanden Flächen für Camping, Ausstellung und Aufenthalt. Das Konzept bietet eine temporäre Heimstatt für kreativ arbeitende Gruppen mit der Möglichkeit zur Anmietung für Workshops, Proben, Ausstellungen, Projektentwicklung, usw.
05.09.2025
Bernhard Martin "Juicy Bäm"
Eröffnung: Freitag 05.09.25 ab 19:30 Uhr
Untermalt wird die Veranstaltung JUICY BAM durch das Tanzstudio Böhlen.
Mit einer Performance des Tanzstudios Böhlen
Bernhard Martin stellt sein Werk HOLOBIONTEN erstmals der Offentlichkeit vor.
„Seit 2020 beschäftige ich mich mit dem Thema Holobionten und versuche es in einem großen Wandfries malerisch umzusetzen. Von Jahr zu Jahr wurde der Inhalt komplexer. Aus ursprünglich geplanten vier Leinwänden im Format von 270 x 225 cm sind mittlerweile elf Leinwände geworden, die eine Gesamtlänge von knapp fünfundzwanzig Metern aufweisen. Ende 2025 soll das Gesamtwerk fertig werden. Ohne Auftrag werde ich dann fünf Jahre an diesem für mich zentralen und innerlich notwendigen Werk gearbeitet haben. Jetzt bin ich an einem Punkt angelangt an dem das Mamutgemälde nicht mehr in Teilen gemalt werden kann wie bisher, sondern als Einheit ausgearbeitet und präzisiert wird.
Das Bild geht bis zu meinen ersten selbstständigen Gehversuchen in der Kunst zurück. Stilstisch durchläuft es alle meine unterschiedlichen Werk- und Entwicklungsphasen, bis hin zu neuen künstlerischen Ideen und Vorstellungen. Das Werk beschreibt für mich den Weg hin zu etwas noch Wachsendem, Reifendem und markiert zugleich einen Endpunkt des Vergangenen. Ich begreife das Gemälde als Gesamtlebewesen.“
Bernhard Martin über sein Werk HOLOBIONTEN
[11-teilig a 270 x 225cm, (24,75m x 2.70m), Ol auf Leinwand, 2020 – 2025]


2024
Jim Whiting
Neues Experimentelles Kinetisches
Mit einer Performance des Tanzstudios Böhlen der Musik und Kunstschule Landkreis Leipzig
Jim Whiting, geboren 1951 in Paris, hat sich durch seine außergewöhnlichen kinetischen Skulpturen und Installationen einen Namen gemacht. Seine Arbeiten wurden weltweit ausgestellt und sind bekannt für ihre erfinderische Entwicklung von pneumatischen, mechanischen und elektronischen Komponenten, welche die Betrachter:innen in eine Welt von lebendigen Maschinen und surrealen Bewegungen entführen. Whiting studierte in London und hat im Laufe seines Schaffens seine Schöpfungen auch auf zahlreiche Festivals gesandt, wie zum Beispiel seine Unnatural Bodies zur Ars Electronica (A) und weitere Arbeiten zum Robodock (NL) und nach Aurillac (F).
Seine Werke wurden bereits in bedeutenden Institutionen wie der Hayward Gallery in London oder mit André Hellers Luna Luna in Hamburg ausgestellt.





2023
Olaf Martens
Heimat & Tapeten: Ausstellung zu Photokunstprojekten von Olaf Martens: von der Provinz und der großen weiten Welt
Radius 7000 Meter von Punkt 51°10`12,13°N,12°28`0,87°O einige Photokunstprojekte und eine Ausstellung
"Vieles begann hier im Leipziger Umland in der “Heimat mit den Tapeten“. Es ist nicht der Mittelpunkt der Welt...aber das Tor zu eben dieser. Die hier gewonnen Erfahrungen konnte ich auch an anderen Orten umsetzen. Ich holte die Welt von aussen in diese surreale Kulisse, meine beteiligten Akteure wurden zu “Helden und Romanfiguren“ . Die Message war....denk groß, träume und sei Optimist. Die Region befand sich im Ab- Um- und Aufbruch. Was war... ist so nicht mehr. Ich realisierte dort in den 90ern bis nach 2000 einige sehr aufwendige Photoprojekte. Es entstanden nicht die üblichen Landschafts- Sozialfotografiebilder, sondern inszenierte Performances.
Komischerweise gibt es nur kleinste Unterschiede zwischen „Provinz“ und „großer weiter Welt“. Das Klischee „Pampa“ - das Niemalsland ist relativ und spielt keine Rolle. Gerade hier kann das Besondere entstehen und einem Vergleich mit dem da draussen nicht scheuen. Ich zog eben in diese Welt, fotografierte, setzte Projekte um, lernte Menschen kennen, sammelte Erfahrungen. Dort in London, Sydney, Prag, Madrid, Sankt Petersburg, Berlin u.a. entstanden Bilder die ihre Wurzeln hier im Osten haben. So bietet es sich an beide Bilderwelten zu vergleichen und gegenüber zu stellen. Das Fazit....seht selber ! „Mehr Schein als Sein, oder... ???“
Olaf Martens *1963
www.olaf-martens.de








2022
Hanne Konrad + Dominik Meyer, Schnabbzer und Doppeldenk
#traditionelltopaktuell
Hanne Konrad ist Kostümbildnerin am Theater Halle und entwickelt zusammen mit Dominik Meyer die JOPPIES. Bei den Joppies handelt es sich um ein Kunstwerk, das den althergebrachten, weitverbreiteten und umfassend beliebten Gymnastikball in ein vielfältiges Multitool umwandelt, ohne dabei dessen grundsätzliche Funktionen einzuschränken und diese bedeutend erweitert. JOPPIES transformieren den Gymball zu: Kunst- und Designobjekten – Einrichtungsgegenständen – Therapiewerkzeugen – Lehr- und Früherziehungsmaterial – Spiel- und Lustspielzeugen. Im Weisshaus wird der Joppie zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Dominik Meyer agiert mit seinem Werk als aufmerksamer Beobachter unserer Unzulänglichkeiten. Feinsinnig bis sarkastisch collagiert der Wahlleipziger ein gesellschaftliches Unbehagen mit Versatzstücken unserer Gegenwartskultur und übersetzt diese medien- kulturellen Fetzen in eine ganz eigene Symbolik. Stilsicher konzipiert Meyer Arbeiten von starker Zeichenhaftigkeit, die sich neben ihrer Bildgewalt und Intensität durch eine figurative Motivik und die Verwendung von traditionellen Maltechniken auszeichnen. Dabei verhandelt Meyer ebenso gekonnt wie nonchalant Zitate aus Trivial- und Popkultur sowie Motive aus klassischer Literatur, Kunst- und Filmgeschichte. Das Ergebnis seiner Technik sind vielschichtige Kompositionen mit einer stets stringenten und bisweilen brutalen Bildsprache, die beim Betrachter berechtigte Fragen hinsichtlich geltender sozialer und ethischer Konzeptionen aufkeimen lassen. Meyer ist kein unbeteiligter Chronist unseres gesellschaftlichen Scheiterns, sondern Medium und Schöpfer formal ästhetischer Travestien; er liebt den Bruch und inszeniert die Fraktur als kleinsten gemeinsamen Nenner. Ob dabei nun die Frage nach den Anfangs- und Endpunkten gesellschaftlicher Moral oder der Praktikabilität von zwischenmenschlichen Beziehungen gestellt wird - stets porträtiert Meyer den aporetischen Status quo.
Schnabbzer wurde 1988 in Leipzig geboren. Danach wurde er Künstler. Mit wenig mehr als einer Farbe, einigen geraden Linien und vielleicht ein oder zwei Wörtern präsentieren sich seine Zeichnungen als Eskapisten eines seltsam vertrauten Unterbewusstseins. Ein Reich, in dem das Abstrakte und das Absurde beste Freunde sind und Lachen ein wesentlicher Bestandteil des Soundtracks ist.
Doppeldenk ist nicht nur der Neologismus, der aus dem 1947 entstandenen Roman 1984 entstammt. Das Künstlerteam, das 2007 in Leipzig gegründet wurde, benutzt diesen Begriff vielmehr als Topos für ihre Werke, die sich auf den ersten Blick mit ihren grell-bunten Neonfarben der Pop- und Subkultur bedienen und dadurch eine gewisse Vertrautheit suggerieren. Doch woher kommt diese Vertrautheit? Es scheint, als begegnet dem Betrachter gerade- wegs die subversive Kraft der Symbole, die durch die Anwendung von Imitatio und Dis- simulatio dem flüchtigen Blick ihre eigentliche Aussage verschweigen. Es ist eine Art der Manipulation, die dem Leser mit voller Wucht in dem Roman von Orwell entgegenschlägt und für die heutige Gesellschaft relevante Elemente bereithält. Vor diesem Hintergrund nutzt Doppeldenk Strategien des Scheins, um dem geduldigen Blick des Betrachters die Vielschichtigkeit von Symbolen und ihren kulturell-gewachsenen Inhalten nahezubringen.






2021
Minor Alexander, Valeria Drotskaja, Clement Roch, Robin Zöffzig
musikalisch begleitet von der Band Eisvogel




Weisshaus am Hainer See
Hainer See, Strandweg
04575 Neukieritzsch
Mit Fahrrad / ÖPNV:
Über den Pleiße-Radweg oder mit der S5, S5X, S6 nach Böhlen, weiter am Stausee Rötha und am Nordufer des Hainer Sees entlang bis zum östlichen Ende von Camping Hain.
Mit Auto:
Über den Hainweg nach dem Parkplatz Hainer See links in den Strandweg abbiegen und am Parkplatz „Wake Beach“ parken.
info@weisshaus.eu