Kulturhaus Nitzschka

Das Kulturhaus Nitzschka befindet sich in dem Wurzener Ortsteil Nitzschka am Ostufer der Mulde. Die ehemalige Gaststätte mit Tanzsaal stand lange leer und dient jetzt dem Architekten Bernhard Tatter als Zufluchtsort und Heterotop, an welchem auch gearbeitet wird.

30.08.2025

ENDLAGER

Juliane Jaschnow & Stefanie Schroeder 2025
17 Minuten 4K, 16:9, Farbe, Stereo


Die Zukunft prekärer Hinterlassenschaften der Menschheit wird an Standortfragen entlang diskutiert, in einer endlosen Onlinekonferenz mit 122 Teilnehmer*innen aus der Zivilgesellschaft. Alle Expert*innen sind sich einig: „Geologie ist stabiler, verlässlicher und vorhersehbarer als politische Systeme und Gesellschaften”.
Ein stellenweise dreidimensionaler Film über Warnzeichen, Feedbackloops und Kommunikationsprobleme, umgeben von lebenden Detektoren, Protestsongs, Höhlenzeichnungen und dem Bereich zwischen Zeichen und Objekt.

Die Wirkung des Geschützes auf Gewitterwolken

Juliane Jaschnow & Stefanie Schroeder 2017,
30 Minuten HD, 16:9, Farbe, Stereo


Wellen, Stürme und Tornados steuern auf Deutschland zu – das wissen alle: der Wetterbericht, YouTube und Spielentwickler. Klimaszenario wird zu Windbeutelei, überall fluten Daten, stürmt Scheiße oder strömen Flüchtlinge. Sprache, Metaphern und Bilder sind Werkzeuge der Kontrolle. Mit ihnen bannt man Ängste – und stellt sie her.
Inwiefern ist das Bild Dokument, Fiktion, Trophäe, Gegenangriff? Wie nah sind sich Manipulation und Prognose? Ist das Wetter noch echt?

[ˈdʊŋkl̩ ˌdɔɪ̯ t͡ ʃlant]

Juliane Jaschnow & Stefanie Schroeder 2015,
13 Minuten HD, 16:9, Farbe, Stereo


Geisterbahnfahrt durch die ehemalige ostdeutsche Industrieregion Halle/Bitterfeld, die sich ihres Rufs entledigen will: Fabriken und Schornsteine verschwinden - Wellnesscenter breiten sich aus, Schafe grasen unter Solarpanels.
Dicht an der neuen Oberfläche lagert die jüngste Vergangenheit. Die subjektive Kamera der in Dunkeldeutschland geborenen Filmemacherinnen sucht stolpernd nach der richtigen Distanz.

„Screening“ - Künstlerischer Dokumentarfilm

Stefanie Schröder, Juliane Jaschnow

Beginn des Screenings 16 Uhr

2024

Jirka Pfahl
"Oder aber Ober"

Seit 2013 generiert der Leipziger Künstler Faltungen – Papierbogen, die ornamental gefaltet und geschnitten werden und ein reliefartiges Bild ergeben, das einen jeweils individuellen Rapport aus sich wiederholenden Rhomben und Pyramiden zeigt. Die ständige Wiederholung der geometrischen Formen entstammt einem zuvor erdachten Bildschema, einer Art Algorithmus. Durch die manuelle Umsetzung wird das zwei- dimensional angelegte, digitale Bild in die Dreidimensionalität überführt. Der Prozess des Schneidens und Faltens ist dabei nicht nur die reine Ausführung des vorher erdachten Algorithmus, sondern kann als Reflektion über das Konzept gesehen werden.

Es handelt sich also um Strukturen. Dieser Begriff (von lateinisch strūctūra, „Bauart“ bzw. „Zusammenfügung, Sinngefüge“) bezeichnet den inneren Aufbau eines Systems. Bei den Arbeiten von Jirka Pfahl handelt es sich um Strukturen, deren innere Logik aus einem mehrstufigen Prozess gedanklicher konzeptio- neller Arbeit, aber auch handwerklicher Tätigkeit entsteht. Die dadurch erzeugten Gefüge wirken streng, aber auch ruhig. Eine Zuschreibung der Begriffe Land- schaft, genauso aber auch der im englischen bekannte Terminus der Arbitrariness werden diesen Strukturen gleichermaßen gerecht.

„Seine Arbeiten weisen eine klare Formensprache auf. Die Papier - Faltarbeiten führen zu Assoziationen von architektonischen Elementen in der Tradition des Bauhauses. Die verwendeten Alltagsmaterialien wie Glas, Papier und Polyurethanschaum, fügen sich zu einem Werk mit einer besonderen Aura“, heißt es in der Begründung der Jury der 30. Leipziger Jahresausstellung. Die hier beschriebenen Faltungen ergänzt Jirka Pfahl in seiner Ausstellung Oder aber Ober im Kulturhaus Nitzschka durch eine Projektion und Teppichdrucke.

2023

Andrėja Šaltytė und Leopold Tax

"Ich bin unverschämt, aber ich mag nicht diejenigen, die unverschämter sind"

2022

Marcel Walldorf
"Allein in Nitzschka"

http://www.marcel-walldorf.com

Kulturhaus Nitzschka